Berlin, 16. September 2025 – Am Montag hat Wirtschaftsministerin Katharina Reiche das Energiewende-Monitoring vorgestellt. Darin wird deutlich: Bidirektionales Laden kann bis zu ein Drittel des täglichen Flexibilitätsbedarfs im Stromsystem decken – kurzfristig sogar bis zu 60 Gigawatt. Damit bidirektionales Laden in Deutschland flächendeckend eingesetzt werden kann, müssen gesetzliche und technische Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Dazu erklärt Vanessa Zobel, Berichterstatterin für bidirektionales Laden der Unionsfraktion im Bundestag:
„Es ist ein starkes Signal für die Wirtschaft, dass bidirektionales Laden im Monitoring des BMWE aufgegriffen wird. Jetzt müssen wir dem Koalitionsvertrag gerecht werden. Dafür sind digitale Netze und flächendeckender Smart-Meter-Ausbau nötig, um E-Autos gewinnbringend in unser Stromnetz integrieren zu können.
Der wahre Türöffner liegt allerdings in der Abschaffung der Doppelbesteuerung. Aktuell gilt, dass Strom, der aus einer Autobatterie zurückfließt, wie neu produzierter Strom behandelt wird. Stromsteuer und Netzentgelte müssen daher ein weiteres Mal gezahlt werden. Diese Doppelbesteuerung kommt einer Bestrafung gleich, die wir im Zuge der Stromsteuer-Novelle beenden müssen. Bisher blockiert das Bundesfinanzministerium die dringend nötige Reform. Ohne das Abschaffen der Doppelbesteuerung sind alle weiteren Bemühungen für die Katz.“
Hintergrund: Was ist bidirektionales Laden?
Beim bidirektionalen Laden kann ein E-Auto nicht nur Strom aufnehmen, sondern auch wieder abgeben – an das eigene Haus oder zurück ins Netz. Das Auto wird so zur fahrenden Batterie.
Vanessa Zobel weiter: „Das ist eine Win-Win-Win-Situation. E-Auto-Besitzer nutzen ihr Fahrzeug zuhause, speisen Strom ins Netz ein oder sichern im Notfall die eigene Wohnung ab. Stromkunden profitieren von stabileren Preisen. Und die Energiewende wird günstiger, sicherer und klimafreundlicher. Wer einen Nachteil findet, dem gebe ich ein Eis aus. Bidirektionales Laden macht die Energiewende greifbar, im eigenen Auto, vor der eigenen Haustür – wenn wir es technisch und rechtlich ermöglichen.“
